Die Referentin, Frau Nadja Wamser, diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin, wartete mit eindrucksvollen Details aus der Arbeit bzw. Pflege von an Demenz erkrankten Menschen auf. In NÖ gibt es ca. 44.000 Menschen mit Demenz, die zu etwa 80% von Familienangehörigen rund um die Uhr gepflegt werden – eine große Herausforderung! Orientierungsprobleme, Vergessen alltäglicher Tätigkeiten, Vernachlässigung der alltäglichen Körperpflege, Verhaltensauffälligkeiten, Probleme bei der Durchführung gewohnter Tätigkeiten (z.B. Essen zubereiten für 10 Personen!). Gesinnungsschwankungen, etc. verändern ein Leben total! Diese Lebensveränderung bringt oft Aggressivität mit sich, Nachlassen des Gedächtnisses, Probleme bei der Durchführung gewohnter Tätigkeiten, Vergessen von Alltagsdingen wie Körperpflege, u.ä. Dieser Fülle von Problemen stehen pflegende Angehörige gegenüber. Das Herausfallen aus dem Alltag ist in allen Phasen der Erkrankung möglich: Diebstahltrauma, wenn Dinge verlegt werden, daraus entstehen Konflikte mit Pflegenden! Hinter Auffälligkeiten verstecken sich oft Bedürfnisse - nicht leicht erkennbar.
Aus Ängsten und Unsicherheit der Betroffenen entsteht oft Schimpfen oder „rauhe“ Sprache, das muss man als Pflegender erst einmal begreifen und verstehen! Auch Hunger, Schmerz, Trauer sind oft darunter versteckt. Dem Pflegenden hilft da einfach Humor, der mit Leichtigkeit schwierige Situationen überspielen kann und nicht zu Ärger oder Verdruss führt. Dinge nicht mehr zu können, Aufgaben wegzunehmen, Erinnerungen, die verlorengehen, führen zu Trauer und Angst, „ziehen die Seele zusammen“!
Der Verlauf der Erkrankung ist unterschiedlich und hängt nicht von der Intelligenz des Betroffenen ab. Eine frühestmöglich ärztliche Diagnose ist für die Behandlung sinnvoll und hilfreich. Betreuende Angehörige haben grundsätzlich einen guten Zugang zum Erkrankten durch lebenslange Verbundenheit, Dankbarkeit, Loyalität, Familientradition. Allerdings erfordert die Pflege außerordentliches Einfühlungsvermögen und Verständnis, dass der Angehörige jetzt nicht mehr wie früher ansprechbar ist, bzw. reagiert. Durch das Nachlassen der Körperkraft des Patienten ist von Seiten der Pflege erhöhte Beanspruchung und Körperkraft erforderlich. Das erfordert auch sehr viel Einfühlungsvermögen für pflegende Angehörige und vor allem Durchhaltevermögen. Hier gibt es Möglichkeiten für geplante Auszeiten für Pflegende z.B. Inanspruchnahme der Hauskrankenpflege. Bei Überforderung der Pflegenden rechtzeitig Auswege suchen: Gelassenheit üben, gemeinsam Lieder singen, die der/die Erkrankten(n) von früher kennen, somit den Zusammenhalt erleichtern! Jedenfalls ist die eigene Kraft zu dosieren und Unterstützung zurückzunehmen, wenn einem alles zu viel wird. Humor ist auf jeden Fall das beste Mittel, Frustrationen zu überbrücken, wenn der „Patient“ störrisch, zornig oder lästig ist und den „Anweisungen“ des/der Pflegenden nicht Folge leistet. Man darf nie glauben, dass man/frau etwas, das der Patient sagt, korrigieren könnte. Das nützt nichts und frustriert nur.
Achtsamkeit und Einfühlungsvermögen, sowie ein Verständnis dafür zu erringen, dass der Mensch, den man ein Leben lang kennt, nun ganz anders reagiert als früher, fällt schwer. Man muss sich diese Fähigkeiten erst „erarbeiten“! Wenn das mit der Zeit möglich wird, kann selbst ein anscheinend aussichtsloser Zustand wie Demenz ein menschenwürdiges Leben ermöglichen.
Eine „Riesenschlange“, bestehend aus etwa 90 Personen wälzte sich am Samstag, dem 7. September 2024 trotz großer Hitze durch Münchendorf. An der Spitze Altbürgermeister Josef Ehrenberger, der auf Einladung des Vereines 60aufwärts das alte Münchendorf „auferstehen“ ließ. Josef Ehrenberger, aufgewachsen in Münchendorf, viele Jahre Bürgermeister des Dorfes, offenbarte den staunenden Teilnehmern die Geheimnisse unseres Dorfes, indem er erklärte, in welchen Häusern sich früher Geschäfte befanden, die oft von Originalen betrieben wurden: Wirtshäuser, Bäckereien, Frisöre, Greisslereien, Milchschenken usw. von denen nur in einzelnen Fällen noch sichtbar ist, dass an diesen Stellen, in diesen oder jenen Häusern Betriebe zu finden waren, die mit der Zeit verschwunden sind. Das weiterlaufende Leben hat diese früheren, florierenden Betriebe sozusagen überwuchert, kaum jemand weiß noch von ihnen. Das Bestreben dieser Veranstaltung war es, nicht nur den neuen Münchendorfern das „alte Münchendorf“ zu offenbaren, sondern auch die Erinnerungen der schon länger, oder schon immer hier wohnenden Bürger aufzufrischen. Mit einem gar nicht so leicht zu beantwortenden Quiz hat Josef Ehrenberger das Interesse der Teilnehmer herausgefordert. Trotz des schweißtreibenden Rundganges kamen die Teilnehmer mit strahlenden Gesichtern zum Ausgangspunkt zurück und viele von ihnen bedankten sich für die Idee dieser Veranstaltung.
Etwa 50 Personen hatten sich am 22. Mai 24 im Gasthaus Brunner eingefunden, um dem Vortrag von Frau Nadja Wamser (DGKP, Diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin) zuzuhören. Es war dies der erste von drei Vorträgen einer vom Demenzservice NÖ angebotenen Vortragsreihe.
Frau Wamser machte uns darauf aufmerksam, wie wichtig es ist bei Verwandten, Bekannten, Freunden auf die Zeichen zu achten, die auf Demenz hindeuten könnten. Das ist deswegen sehr wichtig, um durch Untersuchungen den Status der Erkrankung festzustellen und die mögliche bzw. notwendige Behandlungen baldmöglichst in Gang zu bringen. Dies ist ein Zeitpunkt der Bewährung für Angehörige und Betreuer weil die meisten Menschen ihre Erkrankung nicht wahrnehmen bzw. akzeptieren wollen. Bei Medikamenten, wenn es eine Demenzdiagnose gibt, darf man keine Heilung erwarten, vielleicht eine Linderung. Wichtig ist nach der Diagnose, dass Betreuer und Angehörige mit dem Patienten sorgsam umgehen, keine negative Gesprächsführung, Ungeduld und Reizüberflutung vermeiden, weder Unter- noch Überforderung, deutlich und laut sprechen, auf jeden Fall sich auf die Person und ihr Stadium der Erkrankung einlassen und vor allem, die individuelle Biografie berücksichtigen. Behutsamkeit ist also gefragt. Das Ganze ist Mega belastend für Betreuer, wenn Gedankengänge nicht mehr verfolgt werden können und die Mobilität abnimmt. Entlastung könnte es geben: In der monatlichen Sprechstunde auf der BH; in Angehörigengruppen, wo man Verständnis und Ratschläge erwarten kann; in einem betreuten Urlaub; durch die Hilfsorganisationen; in Kurzzeitbetreuungen.
Frau Wamser meinte, im Demenzfall wäre eine Vorsorgevollmacht hilfreicher als die Patientenverfügung, weil dann leichter alle behördlichen Angelegenheiten geregelt werden können (Zuschüsse, Hilfsgelder,...).
Einige Ratschläge für ein Leben vor der Demenz und zur Vermeidung einer solchen: Bewegen, bewegen, Gewicht kontrollieren, soziale Kontakte, viel trinken, frische Lebensmittel, wenig tierische Lebensmittel, Gehirnjogging, Rätsellösen, schwierige Texte lesen, Sprachen lernen, Musik wäre das allerbeste, aber darüber hinaus: Die Unterstützung bei alltäglichen Problemen gewinnt enorm an Bedeutung für Demenzpatienten.
Schlussendlich gingen alle Teilnehmer einerseits bereichert, andererseits auch nachdenklich nach Hause, weil man ja nicht sicher sein kann, selber auch einmal ein Betroffener – eine Betroffene zu sein.
Die Ankündigung, dass wir vom Verein 60 aufwärts den zweiten Vortrag dieser Reihe im Herbst durchführen wollen, fand große Zustimmung bei den Teilnehmern.
Eine sehr gut besuchte Veranstaltung des Vereines 60 aufwärts im Gasthaus Brunner, bei der Frau Alexandra Kriehebauer über traditionelle chinesische Medizin referierte. Frau Kriehebauer, bisher für Ihre Aktivitäten als Dipl. Shiatsu Praktikerin und Dipl. Yoga Lehrerin bekannt, hat einen Ausbildungs- weg bei Herrn Dr. Georg Weidinger absolviert und sich in die Geheimnisse der 5.000 Jahre alten TCM (traditionelle chinesische Medizin) vertieft.
Anhand von sehr vielen praktischen Beispielen wies Frau Kriehebauer darauf hin, wie wir unseren Körper mit der TCM unterstützen können. Zum Beispiel bei einem grippalen Infekt, bei akutem Durchfall, bei starken Halsschmerzen, aber auch bei Migräne, Durch- und Einschlafstörungen, Wechsel-beschwerden usw.
Dies alles untermauert mit zahlreichen Beispielen für Kräutermischungen aus Dr. Weidingers Rezepten. Immer mit dem Hinweis in Kontakt mit einem Arzt zu bleiben, falls die Weidinger-Kräuter nicht in zwei bis drei Tagen wirken.
Hier ein paar Beispiele, die man zu Hause haben sollte für den Fall der Fälle:
W 2 (W für Weidinger) gegen Grippe und grippalen Infekt,
W 3 gegen Husten und Halsschmerzen,
W 4 als „Nasenputzer“, Nasennebenhöhlen, Entzündungen,
W 12 Harmonie der Mitte, bei deftigem Essen, am besten schon vorher einnehmen,
W 20 starker Rücken, starke Niere, bei Schmerzen im unteren Rücken, Hexenschuss,
W 21 Akute Blasenmischung, Harnwegsinfekt,
W 24 Entspannter Bauch, Durchfall durch Stress verursacht
Achtung! Kräuter nur in Apotheken beziehen
Z.B.: Marienapotheke in Perchtoldsdorf
Dort kann man auch über die Höhe der Dosierung nachfragen!
Dr. Weidinger über den Stellenwert seiner eigenen Kräuterangebote für das Leben: 80% Lebensführung, 10% Akupunktur, 10% Kräuter!
Und noch zehn Punkte, um gut zu sein zu sich selbst:
1. Regelmäßig ein warmes gekochtes Frühstück essen
2. Essen und Trinken generell regelmäßig warm
3. Alles, was im Magen ankommt, soll eine körperwarme Suppe sein
4. Das Essen soll Freude bereiten
5. Täglich einen Apfel essen
6. Gute Kohlenhydrate essen. Gluten soweit möglich weglassen
7. Pflanzliches Eiweiß essen – wenig tierisches Eiweiß, wenige Milchprodukte
8. Keine Angst vor Fett – reichlich Omega 3 Fettsäuren
9. So wenig, wie möglich industriell verarbeitete Lebensmittel essen
10. Nicht zu viel essen!
Auf den Geschmack gekommen? Probieren Sie es aus!
Sie helfen sich selbst am meisten damit!
Erlöse des Bücherflohmarktes von 60 aufwärts
halfen mit, ein weiteres Einsatzfahrzeug zu finanzieren
Großartig organisiert war die Übergabe eines nagelneuen Skoda Fabia, im Wert von 16.400.- Euro, an das Hilfswerk Laxenburg. Einmal mehr der Beweis, dass Wohltätigkeit auch in Zeiten wie diesen einen hohen Stellenwert in unserer Gesellschaft hat. Großspenden des Vereins „1. Oldtimer Club Hennersdorf“ sowie des Vereins „60aufwärts Münchendorf“ dokumentieren das ebenso wie die vielen Spenden unserer Mitglieder und Unterstützer oder eben auch der Besuch unserer karitativen Veranstaltungen.
Das Einsatzgebiet des Vereins Hilfswerk Laxenburg umfasst die Gemeinden Achau, Biedermannsdorf, Hennersdorf, Laxenburg, Münchendorf und Vösendorf. „Zeit schenken“ im Rahmen des Besuchsdienstes, kleine handwerkliche Dienstleistungen im Haushalt durch die „mobile HILFSWERKstätte“ oder auch die vielen Veranstaltungen im „normalen“ Jahreszyklus – allesamt natürlich auf ehrenamtlicher Basis – bereichern das Leben von Einzelpersonen und Familien in den Gemeinden ebenso wie sie für das Kennenlernen, die nachbarschaftliche Unterstützung und das Miteinander hilfreich und wertvoll sind. Im Bereich Ehrenamt sind derzeit ca. 20 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer sowie 150 unterstützende Mitglieder des Vereins Hilfswerk Laxenburg im Einsatz, entsprechend dem Motto „Wir helfen Menschen. Helfen Sie uns“.
Das Team von „Hilfe und Pflege daheim“ des NÖ Hilfswerk betreut vom Standort Laxenburg mit 54 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern insgesamt 20 Gemeinden in den Bezirken Mödling und Schwechat aktuell 320 Kundinnen und Kunden. Das Angebot reicht von Hauskrankenpflege über Heimhilfe, mobile Pflegeberatung, mobile Physiotherapie/Logopädie, Hilfe bei Demenz, Essen auf Räder bis hin zum Notruftelefon. Darüber hinaus stehen zurzeit 109 Notruftelefone im Einsatz. Das „Hilfswerk Menüservice“ liefert 2.663 Portionen pro Monat aus.
„Um all diese Einsätze sicher und zeitgerecht durchführen zu können, ist ein geeigneter Fuhrpark das Um und Auf. Dass durch diese Spende eines nagelneuen Autos nun insgesamt 46 Fahrzeuge zur Verfügung stehen, ist einmal mehr eine wesentliche Unterstützung für unser Team“, bedankte sich die stv. Pflegemanagerin Yvonne Samer sehr herzlich bei den vielen Spendern und Unterstützern.
Überzeugen Sie sich von unseren Möglichkeiten und unserer Arbeit auf unserer Homepage www.hilfswerk.at/laxenburg. Telefonisch erreichen Sie uns Montag bis Freitag von 08.00 bis 12.00 Uhr. Oder kommen Sie einfach zu diesen Bürozeiten in unserem Büro vorbei. Wir würden uns über den Kontakt mit Ihnen sehr freuen!
Für den Verein „60aufwärts“ Münchendorf, war Helga Balog bei der Übergabe anwesend.
Ein Drittel des Lebens verschlafen wir
Referentin: Mag.a Marion Kronberger, klinische Psychologin mit eigener Praxis in Wien, sowie Mitarbeit im Kinderpsychologischen Zentrum in Mödling.
Ausbildungsweg: Medizinstudium (abgebrochen bei Familiengründung), Psychologiestudium, Praxistätigkeit im Anton-Proksch-Institut, in St. Anna und in der Confraternität
Dass wir ein Drittel unseres Lebens verschlafen, ist zwar bedauerlich, aber wichtig für unsere Gesundheit! Frau Mag.a Marion Kronberger erfreute uns auf Einladung des Vereines 60 aufwärts im Gasthaus Brunner mit einem fulminanten und sehr informativen Vortrag über die Wichtigkeit, aber auch über die Probleme des Schlafens. Eines sei im Voraus gesagt: ruhiger und gleichmäßiger Schlaf ist für die Gesundheit unabdingbar! Wenn wir schläfrig werden, ist das ein Zeichen dafür, dass uns unsere innere Uhr anzeigt und „fordert“, uns zum Schlafen hinzulegen. Tun wir dies nicht, so überfordern wir unseren Körper und Geist bis hin zu Halluzinationen, wie es bei Rekordversuchen ohne Schlaf geschehen ist. Wenn wir uns zum notwendigen Schlaf hinlegen, sind wir in der Einschlafphase noch unruhig. In der darauffolgenden Tiefschlafphase erfolgt die richtige Erholung. Während der gesamten Schlafdauer durchläuft man mehrere kurze REM-Phasen, in denen unsere Träume stattfinden. REM = rapid eye movement, in dieser Phase bewegen sich die Augen unter den Lidern extrem schnell. Einschlafprobleme entstehen oft durch Belastungen, Sorgen oder Ängsten! Hilfreich für eine guten Schlaf wäre daher ein ausgeglichenes, versöhntes Leben und in jedem Fall mit allem, was uns begegnet, gelassen umzugehen! Da ist schon sehr viel gewonnen für einen gesunden Schlaf. Natürlich kommt auch dazu, dass manche Menschen tagaktiv und andere nachtaktiv sind. Wichtig ist dabei, sich positiv auf seine Befindlichkeit einzustellen. Der Einsatz von Schlafmitteln ist nicht unbedingt zu empfehlen, außer in sehr schwierigen Phasen! Das braucht man aber kaum bei einem gesunden, ausgeglichenen Leben, bei regelmäßigen Bettzeiten, wenig oder gar nichts zu Abend essen, keinen Alkohol vor dem Schlafen gehen (da wacht man bald wieder auf!). Den geliebten Mittagsschlaf nicht zu lange ausdehnen, das verhindert auch das Einschlafen am Abend. Eine gute Einschlafhilfe ist auch, wenn man am Abend den Tag vorüberziehen lässt und sich darüber freut, was gelungen ist und aussortiert, was belastend oder misslungen war! Und schließlich ist es gut, wenn man immer zur selben Zeit aufsteht
Das Extrazimmer in Brunners Bräu war mit mehr als 50 Besuchern bummvoll, als Frau
Dr. Elisabeth Doenicke-Wakonig auf Einladung des Vereines 60 aufwärts einen vor Lebenslust und vor allem vor Achtung vor dem Leben sprühenden Vortrag zum Thema Patientenverfügung hielt.
Dr. Doenicke-Wakonig, die stark im palliativen Bereich engagiert ist, war blendender Laune und super in Form. Es war ihre Erfahrung im Umgang mit schwerst kranken Menschen zu spüren. Sie war den Zuhörern total zu gewendet und vermochte jenseits des gedruckten Ratgebers zum Thema eine klare, verständliche und einfache Einsicht zu bieten. Der Hauptpunkt, den uns Frau Dr. Doenicke-Wakonig deutlich vor Augen hielt, war der, dass, wer über das Ende seines Lebens selbst bestimmen möchte, auch wenn er dann nicht mehr ganz seiner mächtig ist, eine Patientenverfügung erstellen sollte.
Wenn man nicht Versuchskaninchen sein und verhindern möchte, dass Medikamente und Behandlungen an einem ausprobiert werden, dann sollte man rechtzeitig festlegen, was man im Extremfall zulassen möchte und was nicht. Es geht darum, die letzte Zeit in diesem jetzigen Leben so leicht wie möglich zu gestalten, schmerzfrei jedenfalls.
Es gilt, zu klären, was ist mir im Leben wichtig, was will ich noch zu Ende bringen, wie kann ich noch mit Lebensqualität existieren, auch die Fragen nach dem Danach, die nicht nur religiöse Menschen stellen, ist wichtig, wie lerne ich los zu lassen und los gelassen zu werden, ich möchte nicht allein sterben usw. Alle Beteiligten sollen zusammenwirken können, dass das Leben nicht in Verzweiflung und Trauer endet, sondern in Gelassenheit und Frieden zur Vollendung geführt werden kann!
Diese ganzen Fragen sind mit einem Prozess verbunden, der frühzeitig in Angriff genommen werden sollte und in die die Umgebung eines noch gesunden und dann auch in die eines kranken Menschen einbezogen werden müsste, damit die letzte Lebenszeit ein wichtiger Teil eines gelungenen Lebens werden kann, in Frieden für alle Beteiligten, inklusive des Betreuungspersonals.
In einer Patientenverfügung sind auch die Rechte jedes Menschen als Patient festgelegt, wie das Recht auf beste Behandlung, auch in aussichtslosen Fällen, Basispflege, Schmerzlinderung, Grundernährung, sowie auch das Recht auf Information und eine Pflege nach neuestem wissenschaftlichem Stand. Das Akzeptieren des Patientenwillens ist oberstes Gebot, auch das Akzeptieren des Willens zu Sterben, wobei aber die aktive Beihilfe dazu unter Strafe steht. Auch das Recht auf „unvernünftige“ Entscheidungen des Patienten, die den Angehörigen und dem Betreuungspersonal nicht sinnvoll erscheinen, sind zu akzeptieren.
Dr. Doenicke-Wakonig verteilte Unterlage zur Patientenverfügung welche alle notwendigen Details enthielten. Nicht jeder Arzt ist bereit, eine PV mit dem Patienten zu machen, obwohl es sinnvoll wäre, wenn der Hausarzt eine solche, gemeinsam mit seinem Patienten erstellen würde. Auch muss die PV noch von einem Notar beglaubigt werden!
Einige der Zuhörer haben schon eine PV, andere haben sich nach dem Vortrag sicher entschlossen eine solche in Angriff zu nehmen. Alles in allem wurden wir in einer guten Weise darauf aufmerksam gemacht, behutsam mit dem Leben umzugehen und es dankbar zu seinem Ziel zu führen, auch durch eine Patientenverfügung.
war das Ziel von mehr als 20 Mitglieder von 60 aufwärts. Sie sahen die Morgenarbeit in der weltberühmten Spanischen Hofreitschule in Wien. Dabei konnte beobachtet werden, wie die Pferde auf ihre Auftritte vorbereitet werden. Im Anschluss war die seltene Möglichkeit eines Stallbesuches, um die Lipizzaner ganz aus der Nähe zu sehen und mit viel Informationen von Herrn Christian Bachinger, einer der führenden Bereiter.
Nach einer kurzen Stärkung war der nächste Höhepunkt der Besuch im derzeitigen Parlament mit einer ausführlichen Führung und einer Multimediashow über die Entstehung des Parlamentarismus.
Die Mitwirkung gewählter Abgeordneter an der Gesetzgebung begann in Österreich 1861 mit dem Reichsrat. Gewählt wurde nur von Männern und nur das Abgeordnetenhaus.
Das Männerwahlrecht zum Abgeordnetenhaus wurde nach 1867 in mehreren Schritten demokratisiert und bestand von 1907 an für alle volljährigen, d. h. 24-jährigen Männer; Frauen waren bis zum Ende der Monarchie, 1918, nicht wahlberechtigt. Erst nach der Gründung der ersten Republik waren Frauen zur Wahl zugelassen und konnten auch als Abgeordnete gewählt werden. Von 170 Abgeordnete waren nur 8 Frauen.
Derzeit tagt der Nationalrat, auf Grund der Renovierung des Gebäudes am Ring, in den Räumlichkeiten der Hofburg.
Zum Abschluss der Wienfahrt konnte noch der Prunksaal der Österreichischen Nationalbibliothek - die ehemalige kaiserliche Hofbibliothek - gilt als schönster Bibliothekssaal der Welt, besucht werden.
Er wurde von 1723 bis 1726 unter Kaiser Karl VI. erbaut. Heute gilt er als barockes Gesamtkunstwerk. Vater und Sohn Fischer von Erlach waren die Architekten, die prächtigen Deckenfresken stammen von Daniel Gran. Unter den rund 200.000 Büchern, die im Prunksaal verwahrt werden, befindet sich auch die Privatbibliothek des Prinzen Eugen. Der Prunksaal bietet einen sehr exklusiven Rahmen für repräsentative Festakte, Konzerte oder Präsentationen.
Mit einem herzlichen Dank an den Organisator und Mitglied von 60 aufwärts,
Günter Frank, endete der Wienbesuch.
Der bekannte Lungenfacharzt aus Mödling, Dr. Christoph Wildner, gab in Brunners Bräu, Münchendorf, auf Einladung des Vereines 60 aufwärts einen Überblick über die Entwicklung der Lungenheilkunde.
Gegen Tuberkulose z.B. gab es interessanterweise erst mit Ende des 2. Weltkrieges wirksame Medikamente. Heute ist eine 100% ige Heilung dieser schweren Erkrankung in sechs bis neun Monaten möglich. Vor 1945 mussten die Erkrankten oft monatelang in den Lungenheilstätten liegen. Der Vater von Dr. Wildner war Facharztes in so einer Heilstätte.
Aus den Betreuungsärzten in den Lungenheilstätten entstand der Beruf des Lungenfacharztes. Tuberkulose tritt häufig in ärmlichen und hygienisch wenig sorgsamen Kreisen auf und ist oft erst nach langer Zeit bemerkbar. Regelmäßige Untersuchungen, verbunden mit einem Lungenfunktionstest sind hierbei als Vorsichtsmaßnahme sehr zu empfehlen. Symptome für Tuberkulose: Husten, Atemnot, Nachtschweiß, Husten mit Blut. Wichtig wäre auch, die sogenannte Umgebungsuntersuchung bei einer Erkrankung (Untersuchung der Familie, von Freunden, Nachbarn und Bekannten). Als diese z B. unter Reagan in der USA aufgelassen wurde, häuften sich die Tuberkulosefälle. Ein schwaches Immunsystem ist anfälliger für eine Erkrankung, aber man stirbt nicht unbedingt an Tuberkulose.
Asthmaerkrankungen: Bevor es gute Medikamente gab, bekämpfte man sie auch mit Koffein. Erste, gute Medikamente 1974: Dosierärosol. Heute sehr wichtig: Inhalier-Cortison = sehr wirksam und ungefährlich. Erkennung von Asthma: Atemnot, Husten. Die Erkrankung wird durch den Gewöhnungseffekt verschleiert. Auch aus einem Heuschnupfen kann Asthma werden.
Bei COPD hält die Lunge lange durch. Auch hier gilt: Regelmäßige Untersuchungen verhindern größere Schäden bzw. helfen, Maßnahmen zu ergreifen. Regelmäßiges Training hebt die erfolgten Einschränkungen teilweise auf. In Wien-Oberlaa gibt es eine pulmologische Reha mit einer Dauer von sieben Wochen.
Allgemein ist zu sagen, dass heutzutage Abgase (Diesel) und Feinstaub der Lunge überhaupt nicht zuträglich sind.
Fast eine Story fürs Kuriositätenkabinett, aber Realität: Unsere Referentin beim Sturzseminar, Frau Tina Koller, Betriebswirtin und Fitnesscoach aus Leidenschaft mit Interesse für die Gehirnforschung, berichtete aus eigener Erfahrung: Sie stellte einen Topf Nudeln auf den Herd, schaltete diesen ein und begann einige Dinge zu tun, um die Zeit zu nützen, bis die Nudeln gekocht wären! Plötzlich: Jessas, die Nudeln! Frau Koller stürmt in die Küche und schlittert stürzend durch das Nudelwasser, das inzwischen übergekocht war und sich anstatt im Topf auf dem Herd am Küchenboden befand.
Dieser kleine Erfahrungsbericht ist deswegen so wichtig, weil er einen Hauptpunkt der Veranstaltung von 60 aufwärts zum Thema Stürze aufzeigte, nämlich vorzubauen, damit Stürze vermieden werden können.
Frau Koller leitet Kurse zur Vermeidung von Stürzen im Auftrag des Kuratoriums für Verkehrssicherheit. Das Kuratorium befasst sich mit Forschung, Bewusstseinsbildung und Öffentlichkeitsarbeit. Wobei, wie bei fast allen Kursen, die wir organisiert haben, auch beim Thema Stürze die Bewegung der allerwichtigste Punkt ist, denn durch Bewegung bleibt man mobil. Das Gehirn wird langsamer, wenn man weniger Bewegung macht, Muskeln bilden sich zurück! Wer mobil ist, ist nicht „patschert“.
Es ist angenehmer, wenn man „leichten Fußes“ Hindernisse bewältigt, als mühsam und mit schleppendem Gang. Beispiele für vorbeugende Maßnahmen: Barrierefreiheit; Wege, die man ständig geht, auch in der Nacht, von Hindernissen freihalten; Dinge des täglichen Gebrauchs vereinfachen. Auch dazu ein Beispiel aus der Erfahrung der Referentin: In einem Haushalt hatte sich das ältere Ehepaar eine Greifzange mit längerem Stiel angeschafft, so wie man sie zum Äpfel klauben verwendet. Der Mann wollte mit dieser Greifzange ein Kaffeehäferl aus größerer Höhe herunterheben. Prompt landete das Häferl auf seinem Kopf. Auf den Vorschlag der Referentin, das Häferl weiter unten hinzustellen, da die Greifzange für schwere Dinge nicht verwendet werden darf, meinte der Mann: „Aber das Häferl steht doch schon dreißig Jahre da oben!“
Dieses Beispiel zeigt, dass es notwendig ist, die Bereiche, in denen man lebt und sich bewegt, den sich ändernden Lebensphasen anzupassen, um Unfälle und Stürze zu vermeiden. Ein Mann, der in Pension ging und sich zu Hause nützlich machen wollte, bediente den Staubsauger. Es kam, wie es kommen musste, er stolperte über das Kabel und zog sich ein Cut am Kopf zu. Sein Fazit zum Entsetzen seiner Frau: „Ich werde nie mehr Staub saugen“.
Das Allerwichtigste zur Sturzvermeidung ist Achtsamkeit! An fast 100% der Stürze sind wir selbst schuld. Je unbeweglicher wir mit zunehmendem Alter werden, desto gefährdeter sind wir, zu stürzen. Von über 800.000 Unfällen pro Jahr in Österreich sind über 500.000 Stürze, über 100.000 davon geschehen in Haushalten. Der Gipfel des Ganzen ist eine Dame, die des Öfteren in ihrer Wohnung Dinge von Kästen oder Stellagen herunterzuholen hatte und dabei nicht auf eine Leiter, sondern auf einen Schreibtischsessel stieg. Das ging solange gut, bis sie vom Sessel, der davon rollte, abgeworfen wurde.
Also: Vorsicht, Vorsicht, Vorsicht! In der Küche (oft gebrauchte Dinge in Augenhöhe stellen); im Bad (rutschfeste Matte, Stockerl, …); auf Stiegen (Gummileisten anbringen); beim Tragen von Gegenständen, Kisten usw., bei Sturzgefahr die Dinge die man trägt, sofort fallen lassen; an Türstaffeln farbige Neonbänder anbringen, eventuell öfter die Farbe wechseln.
Die zwei vorgesehenen Stunden des Seminars vergingen durch die Dynamik und die gewinnende Art der Referentin wie im Flug und wir können nur versichern, dass jeder, der die Möglichkeit dazu hat ein Seminar mit Frau Koller zu besuchen dies als sehr gewinnbringend erfahren wird. Oder veranstalten Sie doch selbst ein solches Seminar in Ihrem Umfeld!