Ein beschwingtes Seminar mit Frau Dr. Susanne Krickl. Am 28. April 2025 bewegte sich ein kleiner Kreis tanzbegeisterter MünchendorferInnen auf Anleitung von Frau Dr. Krickl durch den Münchendorfer Pfarrstadel. Diverse Hits und Oldies mit einfachen Chorografien beschwingten diese Gruppe, die mit großem Engagement bei der Sache war. Gesundheitsfördernde Bewegung konnte so mit viel Freude praktiziert werden.
Ein beschwingtes Seminar mit Frau Dr. Susanne Krickl. Am 28. April 2025 bewegte sich ein kleiner Kreis tanzbegeisterter MünchendorferInnen auf Anleitung von Frau Dr. Krickl durch den Münchendorfer Pfarrstadel. Diverse Hits und Oldies mit einfachen Chorografien beschwingten diese Gruppe, die mit großem Engagement bei der Sache war. Gesundheitsfördernde Bewegung konnte so mit viel Freude praktiziert werden.
Die Referentin, Frau Nadja Wamser, diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin, wartete mit eindrucksvollen Details aus der Arbeit bzw. Pflege von an Demenz erkrankten Menschen auf. In NÖ gibt es ca. 44.000 Menschen mit Demenz, die zu etwa 80% von Familienangehörigen rund um die Uhr gepflegt werden – eine große Herausforderung! Orientierungsprobleme, Vergessen alltäglicher Tätigkeiten, Vernachlässigung der alltäglichen Körperpflege, Verhaltensauffälligkeiten, Probleme bei der Durchführung gewohnter Tätigkeiten (z.B. Essen zubereiten für 10 Personen!). Gesinnungsschwankungen, etc. verändern ein Leben total! Diese Lebensveränderung bringt oft Aggressivität mit sich, Nachlassen des Gedächtnisses, Probleme bei der Durchführung gewohnter Tätigkeiten, Vergessen von Alltagsdingen wie Körperpflege, u.ä. Dieser Fülle von Problemen stehen pflegende Angehörige gegenüber. Das Herausfallen aus dem Alltag ist in allen Phasen der Erkrankung möglich: Diebstahltrauma, wenn Dinge verlegt werden, daraus entstehen Konflikte mit Pflegenden! Hinter Auffälligkeiten verstecken sich oft Bedürfnisse - nicht leicht erkennbar.
Aus Ängsten und Unsicherheit der Betroffenen entsteht oft Schimpfen oder „rauhe“ Sprache, das muss man als Pflegender erst einmal begreifen und verstehen! Auch Hunger, Schmerz, Trauer sind oft darunter versteckt. Dem Pflegenden hilft da einfach Humor, der mit Leichtigkeit schwierige Situationen überspielen kann und nicht zu Ärger oder Verdruss führt. Dinge nicht mehr zu können, Aufgaben wegzunehmen, Erinnerungen, die verlorengehen, führen zu Trauer und Angst, „ziehen die Seele zusammen“!
Der Verlauf der Erkrankung ist unterschiedlich und hängt nicht von der Intelligenz des Betroffenen ab. Eine frühestmöglich ärztliche Diagnose ist für die Behandlung sinnvoll und hilfreich. Betreuende Angehörige haben grundsätzlich einen guten Zugang zum Erkrankten durch lebenslange Verbundenheit, Dankbarkeit, Loyalität, Familientradition. Allerdings erfordert die Pflege außerordentliches Einfühlungsvermögen und Verständnis, dass der Angehörige jetzt nicht mehr wie früher ansprechbar ist, bzw. reagiert. Durch das Nachlassen der Körperkraft des Patienten ist von Seiten der Pflege erhöhte Beanspruchung und Körperkraft erforderlich. Das erfordert auch sehr viel Einfühlungsvermögen für pflegende Angehörige und vor allem Durchhaltevermögen. Hier gibt es Möglichkeiten für geplante Auszeiten für Pflegende z.B. Inanspruchnahme der Hauskrankenpflege. Bei Überforderung der Pflegenden rechtzeitig Auswege suchen: Gelassenheit üben, gemeinsam Lieder singen, die der/die Erkrankten(n) von früher kennen, somit den Zusammenhalt erleichtern! Jedenfalls ist die eigene Kraft zu dosieren und Unterstützung zurückzunehmen, wenn einem alles zu viel wird. Humor ist auf jeden Fall das beste Mittel, Frustrationen zu überbrücken, wenn der „Patient“ störrisch, zornig oder lästig ist und den „Anweisungen“ des/der Pflegenden nicht Folge leistet. Man darf nie glauben, dass man/frau etwas, das der Patient sagt, korrigieren könnte. Das nützt nichts und frustriert nur.
Achtsamkeit und Einfühlungsvermögen, sowie ein Verständnis dafür zu erringen, dass der Mensch, den man ein Leben lang kennt, nun ganz anders reagiert als früher, fällt schwer. Man muss sich diese Fähigkeiten erst „erarbeiten“! Wenn das mit der Zeit möglich wird, kann selbst ein anscheinend aussichtsloser Zustand wie Demenz ein menschenwürdiges Leben ermöglichen.
Eine „Riesenschlange“, bestehend aus etwa 90 Personen wälzte sich am Samstag, dem 7. September 2024 trotz großer Hitze durch Münchendorf. An der Spitze Altbürgermeister Josef Ehrenberger, der auf Einladung des Vereines 60aufwärts das alte Münchendorf „auferstehen“ ließ. Josef Ehrenberger, aufgewachsen in Münchendorf, viele Jahre Bürgermeister des Dorfes, offenbarte den staunenden Teilnehmern die Geheimnisse unseres Dorfes, indem er erklärte, in welchen Häusern sich früher Geschäfte befanden, die oft von Originalen betrieben wurden: Wirtshäuser, Bäckereien, Frisöre, Greisslereien, Milchschenken usw. von denen nur in einzelnen Fällen noch sichtbar ist, dass an diesen Stellen, in diesen oder jenen Häusern Betriebe zu finden waren, die mit der Zeit verschwunden sind. Das weiterlaufende Leben hat diese früheren, florierenden Betriebe sozusagen überwuchert, kaum jemand weiß noch von ihnen. Das Bestreben dieser Veranstaltung war es, nicht nur den neuen Münchendorfern das „alte Münchendorf“ zu offenbaren, sondern auch die Erinnerungen der schon länger, oder schon immer hier wohnenden Bürger aufzufrischen. Mit einem gar nicht so leicht zu beantwortenden Quiz hat Josef Ehrenberger das Interesse der Teilnehmer herausgefordert. Trotz des schweißtreibenden Rundganges kamen die Teilnehmer mit strahlenden Gesichtern zum Ausgangspunkt zurück und viele von ihnen bedankten sich für die Idee dieser Veranstaltung.
Etwa 50 Personen hatten sich am 22. Mai 24 im Gasthaus Brunner eingefunden, um dem Vortrag von Frau Nadja Wamser (DGKP, Diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin) zuzuhören. Es war dies der erste von drei Vorträgen einer vom Demenzservice NÖ angebotenen Vortragsreihe.
Frau Wamser machte uns darauf aufmerksam, wie wichtig es ist bei Verwandten, Bekannten, Freunden auf die Zeichen zu achten, die auf Demenz hindeuten könnten. Das ist deswegen sehr wichtig, um durch Untersuchungen den Status der Erkrankung festzustellen und die mögliche bzw. notwendige Behandlungen baldmöglichst in Gang zu bringen. Dies ist ein Zeitpunkt der Bewährung für Angehörige und Betreuer weil die meisten Menschen ihre Erkrankung nicht wahrnehmen bzw. akzeptieren wollen. Bei Medikamenten, wenn es eine Demenzdiagnose gibt, darf man keine Heilung erwarten, vielleicht eine Linderung. Wichtig ist nach der Diagnose, dass Betreuer und Angehörige mit dem Patienten sorgsam umgehen, keine negative Gesprächsführung, Ungeduld und Reizüberflutung vermeiden, weder Unter- noch Überforderung, deutlich und laut sprechen, auf jeden Fall sich auf die Person und ihr Stadium der Erkrankung einlassen und vor allem, die individuelle Biografie berücksichtigen. Behutsamkeit ist also gefragt. Das Ganze ist Mega belastend für Betreuer, wenn Gedankengänge nicht mehr verfolgt werden können und die Mobilität abnimmt. Entlastung könnte es geben: In der monatlichen Sprechstunde auf der BH; in Angehörigengruppen, wo man Verständnis und Ratschläge erwarten kann; in einem betreuten Urlaub; durch die Hilfsorganisationen; in Kurzzeitbetreuungen.
Frau Wamser meinte, im Demenzfall wäre eine Vorsorgevollmacht hilfreicher als die Patientenverfügung, weil dann leichter alle behördlichen Angelegenheiten geregelt werden können (Zuschüsse, Hilfsgelder,...).
Einige Ratschläge für ein Leben vor der Demenz und zur Vermeidung einer solchen: Bewegen, bewegen, Gewicht kontrollieren, soziale Kontakte, viel trinken, frische Lebensmittel, wenig tierische Lebensmittel, Gehirnjogging, Rätsellösen, schwierige Texte lesen, Sprachen lernen, Musik wäre das allerbeste, aber darüber hinaus: Die Unterstützung bei alltäglichen Problemen gewinnt enorm an Bedeutung für Demenzpatienten.
Schlussendlich gingen alle Teilnehmer einerseits bereichert, andererseits auch nachdenklich nach Hause, weil man ja nicht sicher sein kann, selber auch einmal ein Betroffener – eine Betroffene zu sein.
Die Ankündigung, dass wir vom Verein 60 aufwärts den zweiten Vortrag dieser Reihe im Herbst durchführen wollen, fand große Zustimmung bei den Teilnehmern.