Die zwei Wölfe in uns
Frau Eva Achtsnit hat auf Einladung des Vereines 60 aufwärts am Freitag, 7.10., einen Vortrag zum Thema „Gehirnfit bis ins hohe Alter“ gehalten.
Am Ende ihres Vortrages in Brunner´s Bräu hat sie eine wunderbare Zusammenfassung mit einer kleinen Geschichte geliefert: Ein alter Indianer erzählte seinem Enkel, dass in jedem Menschen zwei Wölfe wohnen. Der eine ist bösartig, grausam, ungerecht, brutal, gierig, neidisch, unterdrückend, überheblich und egoistisch. Der andere ist freundlich, gelassen, friedvoll, neugierig, hilfsbereit, aufmerksam, achtsam, solidarisch und geduldig. Welcher wird gewinnen? fragte der Enkel den Großvater. Der, den du am besten fütterst!
Mit dieser kleinen Geschichte ist der fulminante, lehrreiche und sehr interessante Vortrag von Frau Achtsnit sehr gut wiedergegeben. Es ist notwendig, positiv durchs Leben zu gehen, nur so erreichen wir Glück und Zufriedenheit. Unser Gehirn spielt in dem ganzen Prozess eine zentrale Rolle, weil es die Reize, die wir zulassen, umsetzt. Es ist in drei Bereich gegliedert:
1. Das Stamm- oder Reptiliengehirn, das wir noch aus Urzeiten in uns haben. Es ist immer bereit zum Kampf, immer auf der Hut vor Bedrohung, Erstarrung und macht uns dadurch Angst. Dem ist entgegen zu wirken, indem man die positiven Ereignisse, die wir erleben, betont, die negativen zurückstellt. Meistens ist es ja umgekehrt.
2. Das Mittelhirn ist die „Maus“, die nie genug kriegt, die mit Gier lebt. Es muss beruhigt werden: Ich brauche keine Angst zu haben, dass ich zu kurz komme, es ist genug für mich da!
3. Die Gehirnrinde, die weißgraue Masse, soll nicht zu dünn werden, was durch Isolation und Einsamkeit geschehen kann. Sie kann durch soziale Kontakte und Engagement gestärkt werden.
Womit helfen wir uns am besten selber? Mit kontrollierter Ernährung, mit Bewegung, mit Meditation, mit kontrollierter Atmung und Entspannung, mit Einbeziehung der Faktoren, die uns umgeben. Was die Ernährung betrifft, so ist es gut, naturbelassen zu leben, ohne Fertiggerichte und Zucker, ohne Nahrungsmittel mit Giftstoffen, Verwendung von Origano, Sauerkraut, Mandeln, Kohl, Löwenzahn, Rucola, Kokosöl, Leinöl, Olivenöl usw. und sehr viel Wasser trinken. Bewegung ist sehr wichtig, wobei Tanzen überhaupt eine unersetzliche Bewegungshilfe ist, weil es den Körper umfassend bewegt! Aber auch Spazierengehen und Gymnastik sind sehr hilfreich.
Ganz außergewöhnlich gut für unser Fit sein bis ins hohe Alter ist die Mediation in den verschiedensten Formen, wodurch das Unterbewusstsein gestärkt wird. Mit kontrollierter Atmung kann eine innere Ruhe und Ausgeglichenheit erschaffen werden. Berührung kann sehr heilsam sein, sie ist ein Anti Stressmittel. Unsere Stresssituationen bedingt durch Unglücksfälle, Beziehungskrisen stressen das Gehirn. Dem entgegen ist es notwendig in Frieden mit meinem Leben, mit den Menschen um mich zu sein. Entscheidender Faktor ist die Dankbarkeit: Nicht schlafen gehen ohne einige Dinge des Tages dankbar zu bedenken!!! Damit erschafft man für sich eine gute Lebensqualität. Die Beschäftigung mit geistigen Dingen gehört sowieso zu den positiven Einflüssen für den Körper. Dazu kann man auch mit einfachen Dingen Erfolg haben, indem man zum Beispiel Dinge, „die man immer schon so“ gemacht hat, einmal längere Zeit anders macht. Unser Gehirn durchforstet ständig unsere Körper und saugt Positves wie Negatives auf. Wir können ihm viel Positives geben! Das wird unser ganzes Leben verändern
Diese Thematik werden wir durch weitere Vorträge in dieser Richtung vertiefen!
Am Samstag, dem 24. Mai 2025 hat sich Altbürgermeister Josef Ehrenberger auf Einladung des Vereins 60aufwärts und auf vielfachen Wunsch auf einen weiteren Rundgang in Münchendorf begeben. Bereits im Herbst 2024 war diese Veranstaltung sehr gut besucht und für diese zweite Auflage haben sich wieder etwa 70 Münchendorfer und Münchendorferinnen jeden Alters eingefunden – sogar der derzeit älteste Münchendorf war anwesend! Josef Ehrenberger hat auch diesmal mit seinen profunden Kenntnissen der Ortsgeschichte viele Details zur Entwicklung erzählt. Der Start war beim Pfarrstadel und das Ziel sollte die Trumauerstraße sein. Erste Station war bei der Pestsäule und vor dem Kriegerdenkmal bei der Alten Volksschule. Hier gab es viele Details zur Entstehungsgeschichte der Pestsäule, die diversen Restaurierungen und Veränderungen im Laufe der Zeit. Interessantes Detail: Hinter der Pestsäule steht eine Steintafel, in der eine Zeitkapsel aus dem Jahr 1996, der 1000-Jahrfeier Österreichs, verborgen ist. Viele weitere Details gab es zu den Gebäuden rund um den Kirchenplatz, wo es früher unter anderem ein Gasthaus gab, einen Trafikstand und zu anderen Veränderungen in der Hauptstraße, wo heute das Haus Nr. 33 steht. Dazu gehört auch die Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr, die hier am Kirchenplatz untergebracht war und natürlich das Badergassl. Dann ging es Richtung Hauptstraße 25. Bei dieser Station gab es viele weitere Geschichten über ehemalige Heurigen, Gasthäuser und Einkaufsmöglichkeiten, wie etwa Bäcker und den Konsum, natürlich bereichert mit persönlichen Erlebnissen unseres Altbürgermeisters und einiger Teilnehmer. Mit Informationen, welche Ärzte in welchen Gebäuden ehemals untergebracht waren, ging dieser Rundgang zu Ende. Das Interesse war groß und da es noch viele weitere Geschichten aus dem Ober- und Unterdorf, zum Kirchenplatz und dem Pfarrstadel zu erzählen gibt, haben wir mit Josef Ehrenberger ausgemacht, einen weiteren Rundgang für 2026 zu planen.
Ein beschwingtes Seminar mit Frau Dr. Susanne Krickl. Am 28. April 2025 bewegte sich ein kleiner Kreis tanzbegeisterter MünchendorferInnen auf Anleitung von Frau Dr. Krickl durch den Münchendorfer Pfarrstadel. Diverse Hits und Oldies mit einfachen Chorografien beschwingten diese Gruppe, die mit großem Engagement bei der Sache war. Gesundheitsfördernde Bewegung konnte so mit viel Freude praktiziert werden.
Die Referentin, Frau Nadja Wamser, diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin, wartete mit eindrucksvollen Details aus der Arbeit bzw. Pflege von an Demenz erkrankten Menschen auf. In NÖ gibt es ca. 44.000 Menschen mit Demenz, die zu etwa 80% von Familienangehörigen rund um die Uhr gepflegt werden – eine große Herausforderung! Orientierungsprobleme, Vergessen alltäglicher Tätigkeiten, Vernachlässigung der alltäglichen Körperpflege, Verhaltensauffälligkeiten, Probleme bei der Durchführung gewohnter Tätigkeiten (z.B. Essen zubereiten für 10 Personen!). Gesinnungsschwankungen, etc. verändern ein Leben total! Diese Lebensveränderung bringt oft Aggressivität mit sich, Nachlassen des Gedächtnisses, Probleme bei der Durchführung gewohnter Tätigkeiten, Vergessen von Alltagsdingen wie Körperpflege, u.ä. Dieser Fülle von Problemen stehen pflegende Angehörige gegenüber. Das Herausfallen aus dem Alltag ist in allen Phasen der Erkrankung möglich: Diebstahltrauma, wenn Dinge verlegt werden, daraus entstehen Konflikte mit Pflegenden! Hinter Auffälligkeiten verstecken sich oft Bedürfnisse - nicht leicht erkennbar.
Aus Ängsten und Unsicherheit der Betroffenen entsteht oft Schimpfen oder „rauhe“ Sprache, das muss man als Pflegender erst einmal begreifen und verstehen! Auch Hunger, Schmerz, Trauer sind oft darunter versteckt. Dem Pflegenden hilft da einfach Humor, der mit Leichtigkeit schwierige Situationen überspielen kann und nicht zu Ärger oder Verdruss führt. Dinge nicht mehr zu können, Aufgaben wegzunehmen, Erinnerungen, die verlorengehen, führen zu Trauer und Angst, „ziehen die Seele zusammen“!
Der Verlauf der Erkrankung ist unterschiedlich und hängt nicht von der Intelligenz des Betroffenen ab. Eine frühestmöglich ärztliche Diagnose ist für die Behandlung sinnvoll und hilfreich. Betreuende Angehörige haben grundsätzlich einen guten Zugang zum Erkrankten durch lebenslange Verbundenheit, Dankbarkeit, Loyalität, Familientradition. Allerdings erfordert die Pflege außerordentliches Einfühlungsvermögen und Verständnis, dass der Angehörige jetzt nicht mehr wie früher ansprechbar ist, bzw. reagiert. Durch das Nachlassen der Körperkraft des Patienten ist von Seiten der Pflege erhöhte Beanspruchung und Körperkraft erforderlich. Das erfordert auch sehr viel Einfühlungsvermögen für pflegende Angehörige und vor allem Durchhaltevermögen. Hier gibt es Möglichkeiten für geplante Auszeiten für Pflegende z.B. Inanspruchnahme der Hauskrankenpflege. Bei Überforderung der Pflegenden rechtzeitig Auswege suchen: Gelassenheit üben, gemeinsam Lieder singen, die der/die Erkrankten(n) von früher kennen, somit den Zusammenhalt erleichtern! Jedenfalls ist die eigene Kraft zu dosieren und Unterstützung zurückzunehmen, wenn einem alles zu viel wird. Humor ist auf jeden Fall das beste Mittel, Frustrationen zu überbrücken, wenn der „Patient“ störrisch, zornig oder lästig ist und den „Anweisungen“ des/der Pflegenden nicht Folge leistet. Man darf nie glauben, dass man/frau etwas, das der Patient sagt, korrigieren könnte. Das nützt nichts und frustriert nur.
Achtsamkeit und Einfühlungsvermögen, sowie ein Verständnis dafür zu erringen, dass der Mensch, den man ein Leben lang kennt, nun ganz anders reagiert als früher, fällt schwer. Man muss sich diese Fähigkeiten erst „erarbeiten“! Wenn das mit der Zeit möglich wird, kann selbst ein anscheinend aussichtsloser Zustand wie Demenz ein menschenwürdiges Leben ermöglichen.
Eine „Riesenschlange“, bestehend aus etwa 90 Personen wälzte sich am Samstag, dem 7. September 2024 trotz großer Hitze durch Münchendorf. An der Spitze Altbürgermeister Josef Ehrenberger, der auf Einladung des Vereines 60aufwärts das alte Münchendorf „auferstehen“ ließ. Josef Ehrenberger, aufgewachsen in Münchendorf, viele Jahre Bürgermeister des Dorfes, offenbarte den staunenden Teilnehmern die Geheimnisse unseres Dorfes, indem er erklärte, in welchen Häusern sich früher Geschäfte befanden, die oft von Originalen betrieben wurden: Wirtshäuser, Bäckereien, Frisöre, Greisslereien, Milchschenken usw. von denen nur in einzelnen Fällen noch sichtbar ist, dass an diesen Stellen, in diesen oder jenen Häusern Betriebe zu finden waren, die mit der Zeit verschwunden sind. Das weiterlaufende Leben hat diese früheren, florierenden Betriebe sozusagen überwuchert, kaum jemand weiß noch von ihnen. Das Bestreben dieser Veranstaltung war es, nicht nur den neuen Münchendorfern das „alte Münchendorf“ zu offenbaren, sondern auch die Erinnerungen der schon länger, oder schon immer hier wohnenden Bürger aufzufrischen. Mit einem gar nicht so leicht zu beantwortenden Quiz hat Josef Ehrenberger das Interesse der Teilnehmer herausgefordert. Trotz des schweißtreibenden Rundganges kamen die Teilnehmer mit strahlenden Gesichtern zum Ausgangspunkt zurück und viele von ihnen bedankten sich für die Idee dieser Veranstaltung.