60aufwärts

Nationalfeiertag

Als wir am späten Nachmittag aus der Kantine des SC Münchendorf in den milden, langsam dunkel werdenden Nationalfeiertag hinaustraten, um uns auf den Heimweg zu begeben, konnten wir uns über ein paar Stunden gemeinsamer Unternehmungen freuen.

Gegen 14 Uhr trafen die Teilnehmer am Kirchenplatz vor der "Alten Post" zum Start ein, wo sie vom Obmann Helmut Schriffl mit Kuchen und Keksen, sowie - wer es wollte - mit einem Stamperl begrüßt wurden.

In seiner Begrüßungsrede wies er auf die Entstehung des Nationalfeiertages hin, der nicht, wie bis heute viele irrtümlich annehmen, an den Tag erinnern soll, an dem der letzte Besatzungssoldat Österreich 1955 verlassen hat, sondern an den Beschluss des Nationalrates vom 26. Oktober 1955, Österreich für immerwährend neutral zu erklären.

Zunächst war dieser Tag 10 Jahre lang der Tag der Fahne bis er 1965 zum Nationalfeiertag erklärt wurde.

Die österreichische Neutralität wurde in den letzten Jahren etwas stiefmütterlich von der großen Politik behandelt. Zum Glück erfolgt gerade jetzt, wo es so viele internationale Auseinandersetzungen gibt, wieder eine Besinnung auf diesen unersetzlichen Wert österreichischer Politik. Österreich ist ein geachteter Partner auf internationaler Ebene. Gerade aufgrund der Neutralität können in Österreich, auf neutralem Boden, internationale Konflikte beraten und beigelegt werden. So finden zum Beispiel die Verhandlungen mit dem Iran wegen des Atomprogramms oder Gespräche über einen Frieden in der Ukraine in Wien statt.

Nach diesen Worten begaben sich die Teilnehmer durch das Badergassl in Richtung Westen, umrundeten auf dieser Seite das Dorf, trafen auf die Trumauerstraße, gingen entlang der Au Richtung Triestingbrücke und weiter zum Sportplatz, wo die neuen Kabinen besichtigt wurden.

Diese waren im vergangenen Sommer in gemeinsamer Anstrengung als Containeranlage errichtet worden und sind bereits voll in Betrieb. Die zahlreichen Mannschaften, von den Kleinsten bis zur Kampfmannschaft, haben jetzt eine Heimstätte gefunden, die ihnen Freude macht, wo sie gerne hingehen um ihren Sport auszuüben.

Anschließend ging es in die Kantine, wo der Ofen gemütlich blubberte und heimelige Wärme verbreitete und wir von den Damen des SC Münchendorf mit Speisen und Getränken versorgt wurden. Die Zeit verging wie im Flug bei den anregenden Gesprächen und erst nach geraumer Zeit leerte sich die Kantine.

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